Google, Amazon und Microsoft erforschen Kernenergie zur Stromversorgung von KI-Rechenzentren

Google, Amazon und Microsoft erforschen Kernenergie zur Stromversorgung von KI-Rechenzentren

Google untersucht derzeit die Möglichkeit, seine Rechenzentren mit Atomenergie zu betreiben. Anlass hierfür ist der steigende Energiebedarf im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz. In einem aktuellen Gespräch mit Nikkei Asia erklärte CEO Sundar Pichai, dass der Technologieriese im Rahmen seines Ziels, bis 2030 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, verschiedene Energielösungen prüft, darunter auch kleine modulare Reaktoren (SMRs).

Pichai hob einen deutlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen von Google hervor, die im Jahr 2023 im Vergleich zu 2019 um etwa 48 % anstiegen, was größtenteils auf die KI-getriebene Nachfrage zurückzuführen ist. Für Technologieunternehmen wie Google stellt die Kernenergie eine attraktive Option dar, da sie eine konstante, kohlenstoffarme Energiequelle bietet. Im Gegensatz zu erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind, deren Ausstoß je nach Wetterlage schwanken kann, können Kernkraftwerke einen unterbrechungsfreien Betrieb gewährleisten und so eine stabile Energieversorgung für Rechenzentren sicherstellen.

Amanda Peterson Corio, die globale Leiterin für Rechenzentrumsenergie bei Google, gab gegenüber Bloomberg eine Erklärung ab, in der sie feststellte:

In den USA arbeiten wir in streng regulierten Märkten, in denen es an Möglichkeiten zum direkten Stromeinkauf mangelt, mit Energieversorgern und Generatoren zusammen, um die Einbindung innovativer Technologien – darunter auch Kernenergie – in das Stromnetz zu prüfen.

Google ist nicht der einzige, der sich für Atomenergie interessiert; Amazon hat ebenfalls einen Vertrag über 650 Millionen Dollar mit dem Atomkraftwerk Susquehanna abgeschlossen, und Microsoft plant, das Kraftwerk Three Mile Island bis 2028 wieder in Betrieb zu nehmen. Sogar Nvidias CEO Jensen Huang hat eingeräumt, dass Atomenergie eine praktikable Energiequelle für den umfangreichen Energiebedarf des Rechenzentrums des Unternehmens sein könnte.

Darüber hinaus erwähnte Pichai, dass Google nach zuverlässigen und nachhaltigen Energieoptionen sucht, was Investitionen in Kernenergie sowie konventionelle erneuerbare Quellen wie Solar- und Geothermie beinhalten wird. Diese Strategie ist von entscheidender Bedeutung, wenn man bedenkt, dass sich der Stromverbrauch in Rechenzentren bis 2026 voraussichtlich fast verdoppeln und möglicherweise zwischen 650 TWh und 1.050 TWh liegen wird, gegenüber 460 TWh im Jahr 2022.

Google hat noch keine konkreten Zeitpläne oder Standorte für die Nutzung von Atomenergie bekannt gegeben, wird seine Bemühungen aber wahrscheinlich zunächst auf die USA konzentrieren, wo es bereits Gespräche mit Regierungsstellen und Energieversorgern führt. Corio schloss die Idee, Atomenergie auch in anderen Ländern, darunter Japan, zu prüfen, nicht aus.

Über Bloomberg und Nikkei Asia | Bildquelle: DepositPhotos.com

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